Die Grenache ist eine rote Weinsorte die bekannt und stark angebaut wird. In Frankreich ist die Grenache noire, in Spanien Garnacha, in Katalonien Garnatxa und auf Sardinien Cannonau üblich. Mitunter wird der Grenache auch als Tinto oder Alicante, bezeichnet. Dies häufig in den italienischen Regionen Toskana, Sizilien, Kalabrien und die Insel Ischia. Ferner wird Grenache in Australien Argentinien und Kalifornien angebaut und verkauft.
Der Wein des Grenache ist Tannin- und Farbarm und liefert daher gute fruchtige Weine. Je nach Anbaugebiet wird Sie auch als Weiß- oder Roséwein gekeltert. (Siehe Weißwein aus Rotweintrauben?)
Unter guten und trockenen Klimabedingungen und bei sehr geringen Erträgen liefert die Grenache konzentrierte, aussergewöhnlich lagerfähige Rotweine.
Hin und wieder wird die Grenache mit tanninhaltigeren Sorten wie Tempranillo oder mit Syrah und Mourvèdre verschnitten. Der Grund dafür sind die Eigenschaften der Rebe. Grenache-Weine sind in der Regel alkoholreich und dennoch sehr weich und geschmacksvoll.
Cannonau ist mit über 100 km² Rebfläche die in Sardinien häufigste Rotweinsorte und zweithäufigst angebaute Sorte überhaupt. Aus ihr wird der sardische DOC-Rotwein Cannonau di Sardegna hergestellt.
Wie schon erwähnt gibt eine weiße Variante, die Grenache Blanc bzw. Garnacha blanca. Weiters existiert auch noch der Grenache Gris und der Lledoner Pelut. Bei feuchtem Wetter während der Blüte neigt der Grenache zur Verrieselung.
Grenache wird oft mit der Gobelet-Methode gezüchtet. Er ist resistent gegen Mehltau. Jedoch ist er gegen die Eutypiose und die Rohfäule anfällig. Daher können die Erträge stark schwanken.
In Frankreich wurden bisher 20 Klone selektiert und anerkannt. Die gängigsten sind dabei die Klone n° 70 (sehr ertragsstark), n° 362 (ergibt alkoholreiche Weine, geeignet für den Vin Doux Naturel), n° 224 (ertragsstark), n° 134 (ertragsstark, sehr helle Farbe), n° 135 (schwacher Ertrag, gute Qualität) und n° 136 (ebenfalls gute Qualität bei schwachem Ertrag).
Die Grenache reift ca. Ende Oktober. Die Reben sind widerstandsfähig gegen Dürre, und liefern ein hohes Mostgewichte bei vergleichsweise geringer Ausbeute an Anthocyanen und Tanninen.
Aus einer Kreuzung aus Grenache und Cabernet Sauvignon ist eine Neuzüchtung entstanden, die Marselan genannt wird. Diese Kreuzung erfolgte 1961 durch den französischen Winzer Paul Truel in der Vassal., Dieser Wein vereint die Finesse eines Cabernet Sauvignon mit der Hitzeresistenz eines Grenache. Insbesondere in der Region der Costières de Nîmes hat sich der Marselan etabliert und ist als ausgewogener und fruchtiger Rotwein mit einer Betonung der Tannine.
In Montpellier entstanden auch die Sorten Caladoc, Chenanson und Portan. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts entstand mit der Sorte Alicante Bouschet eine Färbertraube, die zu den ältesten Neuzüchtungen gezählt wird. In Amerika nutzte Harold Olmo die Grenache zur Ausarbeitung der Rebsorten Carnelian und Centurian.