Merlot ist eine Rotweinsorte die ursprünglich aus Frankreich, genauer gesagt aus der Gegend um Bordeaux stammt. Bis heute ist sie eine der sechs Rebsorten, die für Rotweine im Bordeaux verwendet werden dürfen (die anderen Sorten sind Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Carménère, Malbec und Petit Verdot). Merlotreben ergeben fruchtige, körperreiche und vollmundige Weine die nach wenigen Jahren der Lagerung geniessbar und vollkommen sind. In den Cuvées kommen auch kleine Anteil Merlot vorteilhaft zur Geltung. Die Weine werden damit früher zugänglich, jedoch verlieren Sie dadurch etwas an Lagerfähigkeit. In der Alterung kann ein Merlot milder und weicher werden, oft jedoch verliert er Frucht- und Kräuteraromen.
Der Merlot ist weich und schmeckt ein wenig nach Pflaumen. Dieser Rotwein hat einen mittleren Alkoholgehalt. Die Farbe eines Merlot-Weines ist sehr dunkelrot. Merlot reift relativ früh und in vielen Gegenden Mitteleuropas.
Die Bezeichnung Merlot kommt vom französischen Wort merle (deutsch Amsel) und soll auf die Vorliebe der Amseln für die rote Rebsorte hinweisen. Auf diese Bezeichnung ist auch die Rebsorte Merlot Blanc zurückzuführen, welche nicht mit dem Melot verwandt ist. Der Name kann aber auch eine Anspielung auf die schöne schwarzblaue Färbung der Beeren sein.
Zur Herkunft der Rebsorte ist wenig bekannt. Es gibt die Mutationen Merlot Gris und Merlot Rose. Erste schriftliche Erwähnung im Bordeaux findet sich im um 1300. Der Merlot wurde damals Crabatut noir genannt und galt als minderqualitativ. Eine erste komplette Beschreibung der Sorte wurde von Victor Rendu 1857 geschildert.
Im Jahr 1784 wird die Rebsorte bereits Merlot genannt und galt schon als eine der wichtigsten Sorten des Bordelais. Noch im 19. Jahrhundert ist die Sorte noch die dominante Sorte des Médoc[1].
In der Region Venetien, Italien wird der Merlot seit 1855 unter dem Namen Bordò erwähnt und im Tessin ist der Merlotanbau seit der Zeit zwischen 1905 und 1910 dokumentiert.
Forscher der University of California in Davis glauben, dass die Rebsorte in enger Verwandtschaft zum Cabernet Franc steht und ihrerseits eine Vorgängersorte des Carménère ist. Dies gilt mittlerweile als wissenschaftlich gesichert.
Da Carménère- und Merlotweinstöcke sich sehr ähneln sehen, wurden aus Frankreich importierte Reben in Chile meist in „Mischbeständen“ gepflanzt. Weil die Rebsorte in Frankreich durch die Reblausplage nahezu vollständig verschwand, geriet der Name Carménère um 1900 beinahe unter. Man hielt die chilenischen Reben fortan wegen ihrer Ähnlichkeit für eine Variante des Merlot. Kaum jemand konnte den Geschmacksunterschied zwischen Merlotweinen aus Chile und denen anderer Länder erklären.
Als reiner Sortenwein, wie er in Kalifornien und Tessin angebaut wird, ist der Merlot selten. Dies gilt speziell für den italienischen Anbau. Es gibt nur wenige Ausnahmen von dieser Regel. In Frankreich werden die teuersten Weine von Bordeaux als reine oder fast reine höchstklassige Merlots erzeugt.
Merlot eignet sich bestens zur Herstellen von Verschnitt mit anderen Sorten. Der Meist verwendete Partner ist der der Cabernet Sauvignon. Dabei kommt es dem Merlot zugute, dass er gut mit Barrique harmoniert, sich also zur Fasslagerung empfiehlt. Daher haben fast alle Bordeaux-Weine einen mehr oder minder hohen Anteil Merlot in der Cuvée.
In vielen Weinbaugebieten spielt der Merlot eine wichtige Rolle. Die geschätzte anbaufläche Fläche liegt bei weltweit ca. 200.000 ha. Der Merlot steht damit an sechster Stelle des weltweiten Weinanbaus. Die Hauptanbaugebiete liegen dabei in Frankreich, in Italien, in Bulgarien, in Kalifornien und in der Schweiz, dort vor allem im Tesin.
Einige der besten Rotweine werden aus der Merlot-Traube gekeltert. Hierzu zählen die aus Saint-Émilion und aus Pomerol Stammenden Weine Château Petrus und Le Pin. Auf den lehmigen und sandigen Böden, die in Bordeaux vorherrschen, entwickelt sich der Merlot herlich.. Allerdings weist er wenig Tannin aus wenig Säure aus. Dadurch hat er eine geringere Langlebigkeit. Dafür jedoch einen höheren Alkoholgehalt.
Auch in Italien ist der Merlot Bestandteil der DOC-Weine. Auch dort wird er häufig in Verschnittweinen so genannten Cuvées verwendet. Im Weinbaugebiet Isonzo führt die Weinstraße Strada del Merlot Merlot-Weinberge entlang des Flusses Isonzo.
Auch in Deutschland gibt es seit einiger Zeit ein paar m kleine Versuche, hochwertigen Merlot zu erzeugen. Bei etlichen engagierten Winzern in der Pfalz, in Baden und in Württemberg sind mittlerweile erste Resultate zu schmecken. Da die entsprechenden Rebanlagen noch jung sind, haben sie ihr volles Qualitätspotenzial zweifellos noch nicht ausgeschöpft. Immer moderner werden auch die Blanc de Noirs-Weine von der Rebsorte Merlot, die dann überraschend hell im Glas erscheinen.